Unsere Beiträge sind so lang wie ein Tennisspiel dauern kann 🙂
Sport und Musik gehören einfach zusammen. Das weiß jeder, der schon einmal die Fußballnationalmannschaft die Hymne hat singen hören. Und so war es dann auch bei der Weihnachtsfeier der Abt. Tennis im FC Schweitenkirchen.
Im Aufhamer Gasthof Weiß war der Saal prallvoll mit Tennisfreunden zwischen acht und achtzig, alle beflügelt vom festlichen Geist und der frohen Erwartung, dass man gleich gut und reichlich essen und trinken werde.
Vorstand Christian Luttenberger begrüßte die Gäste, freute sich über die sportlichen Erfolge der vergangenen Saison und fand warme Worte für alle, die im Laufe des Jahres durch selbstloses Engagement für die gemeinsame Sache aufgefallen waren, wie kürzlich erst beim Schweitenkirchener Christkindlmarkt. Auch Vergnügungsbeauftragte Martina Luttenberger ließ es sich nicht nehmen, ihre Rührung über soviel charakterliche Vortrefflichkeit zum Ausdruck zu bringen, und bald waren die Handflächen wundgeklatscht.
Wer sich besonders hervorgetan hatte, hätte sicher gar keine Belohnung gewollt, bekam aber trotzdem eine.
Erster Höhepunkt des Abends war der Auftritt des leibhaftigen Nikolaus, begleitet von einem grimmigen Krampus. Beide waren tatsächlich richtig echt und keineswegs nur Sportwart und Appel in Verkleidung, ehrlich. Nun wurden den jungen Leuten die Leviten gelesen, einzeln und in soviel Detail, dass manchem die Ohrenspitzen rot anliefen. Allein Gruppenmutti Nina Bösel freute sich in sich hinein, wird ihr doch volljährigkeitshalber ein solches Spektakel nächstes Jahr erspart bleiben.
Einer alten Tradition folgend wird zur Weihnachtsfeier das literarische Element in die Hände eines kompetenten Neumitglieds gelegt. Die Geschichte von der Christmette mit mundartlichen Einsprengseln wurde diesmal von Sandra mit perfekt bayrischem Dialekt, Talent und Bravour souverän vorgelesen, zum Entzücken aller.
Für den Schriftführer war der schöne Abend jäh verdorben, als ihm klar wurde, dass er einen Bericht würde schreiben müssen, und er erbleichte still.
Niemand wirklich niemand vermochte dem sanften Drängen der Vizelandkreistennismeisterin Katharina Opitz zu widerstehen, die in elfenhafter Manier und in kürzester Zeit alle verfügbaren Lose für die große Tombola an den Mann/die Frau brachte. Die erheblichen Einnahmen kommen der Jugendarbeit zugute, die Älteren unter den Anwesenden machten gute Miene zum bösen Spiel, was blieb ihnen auch übrig. Als die Vergnügungsfachfrau Luttenberger dann begann, die glücklichen Gewinner zu verlesen, war die Spannung im Saal mit Händen zu greifen.
Und welch Glück, welch Reichtum, welch Dankbarkeit bei den vom Schicksal Begünstigten, denn für manchen von ihnen wurde ein heimlich gehegter Traum wahr. Preise wie der Silberne Kerzenleuchter und das romantische Essen zu zweit ließen die Herzen höher schlagen. Teelicht und Tütensuppe entzückten die Preisträger und schonten das Vereinsvermögen, perfekt. Die Gewinner des Katerfrühstücks (Dose Katzenfutter) waren auf den folgenden Morgen schon einmal bestens vorbereitet.
Das musikalische Abendprogramm aber war ein weiterer Höhepunkt. Jeglichem Eklektizismus abhold präsentierte die jugendliche Sangesgruppe, instrumentell begleitet von den Geschwistern Halbedl, ein buntes Programm, das auch die reiferen Mitsinger im Publikum kaum überforderte. Als spontane Zugabe wagten sich Julia und Isabell an die verwaisten Keyboards und spielten ihre Version von „Alle meine Entchen“, die dem Chronisten wenigstens noch lange in den Ohren klang.
Leider war der Abend trotz allem irgendwann vorbei, aber ein Blick auf den Kalender genügt, um davon ausgehen zu können, dass auch nächstes Jahr wieder Weihnachten ist. Bis dahin allerdings muss sich so manche gelbe Filzkugel noch auf einiges gefasst machen.